Ich male sehr gerne, sowohl gegenständlich als auch abstrakt. Hier kann die Farbe fließen und ihren Weg finden. Zu Hause fiel es mir schwer, mich hinzusetzen und zu malen. Dafür musste ich mir einen Platz schaffen, den Tisch leer räumen und Ruhe haben. Also beschloss ich vor mehr als 20 Jahren, mich bei der Volkshochschule in verschiedenen Kursen anzumelden.

Die Bedingungen sind ideal. Seit ich einen festen Termin habe, kann ich nichts mehr verschieben. Der Rahmen ist vorgegeben, der Tisch ist leer, meine Gedanken sind ausschließlich beim Thema/Bild und mein Kopf ist frei. Nichts lenkt mich ab. Ich konzentriere mich auf das Motiv und lasse es auf mich wirken, ehe ich beginne. Meistens male ich mit Bleistift Konturen vor, anschließend kommt die Farbe. Hier entscheide ich intuitiv, ob ich mich an die Farbe des Objektes halte oder andere Farben ins Spiel bringe.

Meistens habe ich zu einem Motiv mehrere Ideen der Umsetzung. Wie steht mein Objekt, in der Mitte oder am Rand, von vorne, von der Seite oder von hinten? Sehe ich das Ganze oder nur einen Ausschnitt? Das wird ebenso überlegt wie die Größe des Motivs auf dem Malgrund. Was kommt noch auf das Papier? Wie ist die gesamte Komposition, was wird verdeckt oder steht im Vordergrund?

Wenn der Platz für das Motiv gefunden ist, wird noch die Umgebung skizziert.

Jetzt kommt die Farbe ins Spiel, das macht richtig Spaß. Hier kann ich mit Wasser und Aquarellfarben Stimmungen wiedergeben und gestalten. Farbstifte und Tuschen ergänzen die Palette. Der schwarze Fineliner grenzt im Cartoon die Figuren ab, im Aquarellbild arbeite ich aber ohne Konturenstift.

In einem Kurs im Museum Bochum fand ich Zugang zur Malerei mit Acrylfarben, hier wird die Farbe oft pastös auf die Leinwand aufgetragen. In mehreren Schichten werden Sand, Papier, Pappe und Klebe übereinander aufgetürmt. Risse und Sprünge sind gewollt und ergänzen das Gemalte. Dafür nutze ich Pinsel, Malmesser und Spachtel.

Im Rahmen von #Kircheneu begleiteten meine großformatigen Bilder die Figuren der Spiegelkrippe durch die Adventszeit in der Kirchengemeinde St. Marien in Herne-Eickel.

Nach Beendigung meiner beruflichen Tätigkeit widmete ich mich verstärkt meiner Liebe zu Cartoons und begann, diese selbst zu zeichnen.

Frei nach Loriot: "Ein Leben ohne Kunst ist möglich, aber kaum vorstellbar."